(vas). Die 39. Auflage des Stromberger Burggrafenlaufs am Samstag stand trotz Voranmelderekord kurz vor der Absage: wegen der Unwetterwarnung mit Schnee, Minusgraden und extremen Wind blieb dem Organisationsteam um Sven Kalläne vom LV Oelde fast keine Wahl. „Nach der Absprache mit dem Deutschen Wetterdienst entschieden wir uns dann dazu, die Halbmarathonstrecke nicht durch die Stromberger Schweiz verlaufen zu lassen, sondern auf unserer Fünf-Kilometer-Strecke“. So lagen statt 21,1 nur 20 Kilometer mit vier Runden um und durch das Gaßbachtal, das historische Burggelände und der berühmte „Manni’s Hill“ vor den über 200 Halbmarathonläufern.

Start Burggrafenlauf (20km)Start des Burggrafenlaufes bei eisigem Wind

Dieser Herausforderung stellte sich auch Langstreckenläufer Jan Kerkmann (TSVE 1890 Bielefeld), der sich kurzfristig nachmeldete. „Als ich Jan an der Startlinie gesehen habe, wusste ich, dass er gewinnen wird“, erklärte der Vorjahressieger und zuvor als klarer Favorit gehandelte Philipp Kaldewei (LV Oelde). Der 26-jährige Kerkmann, der beim letzten Hermannslauf Vierter wurde, übernahm direkt die Führung und steckte die anspruchsvolle Strecke und kalten Temperaturen mühelos weg. Nach 1:09:52 Stunde erreichte er mit mehr als fünf Minuten Vorsprung das Ziel. „Die Streckenverlegung ist schade, weil ich sonst auf jeden Fall den Streckenrekord geknackt hätte. Aber der Wind war auf manchen Abschnitten schon übel“, meinte Kerkmann. Philipp Kaldeweis Zeit lag bei 1:15:02 Stunde, ihm folgte das Duo Jonas Barwinski (LG Ahlen, 1:15:55) und Markus Schuler (LV Oelde, 1:15:56), die gemeinsam gegen den Wind ankämpften.

Jan Kerkmann (TSVE 1890 Bielefeld)Jan Kerkmann (TSVE 1890 Bielefeld) - strahlender Sieger des Stromberger Burggrafenlaufes

Bei den Frauen setzte Raija Schmidt (Westfalia Wiedenbrück), die 2017 den Pflaumenlauf gewinnen konnte, ihre Ortskenntnis um und gewann haushoch in 1:28:29 Stunde. Die anderen Treppchenplätze gingen an Katrin Walter (LG Hamm, 1:35:10) und Annika Herrmann (LG Oerlinghausen, 1:35:14).

 

Claudia Reimering (SV Brackwede)Strahlenden Siegerin über 10km: Claudia Reimering (SV Brackwede)
(vas). Der letzte Startschuss des Tages fiel für den 10-km-Pflaumenlauf und den 5-km-Burgbühnenlauf, die immer gemeinsam auf die Strecke gehen. Vorjahressieger Patrick Boehme (Bielefeld) schüttelte die Konkurrenten Murat Bozduman (LG Burg Wiedenbrück) und Stefan Raulf (LV Oelde) schnell ab und erreichte mit einer Punktlandung auf 34:00 Minuten das Ziel auf dem Stromberger Marktplatz. Bozduman kam nach 36:40 Minuten an, Raulf als Schnellster aus dem Kreis nach 36:59 Minuten. „Heute ging es nur darum, anzukommen“, berichtete der Oelder, der sich angesichts der Wetterbedingungen zuvor vom Halbmarathon auf die zehn Kilometer ummeldete. Die erste Frau kam bereits als Gesamtzehnte ins Ziel und ist keine geringere als die DM-Dritte über 5000 Meter. Claudia Reimering (SV Brackwede) absolvierte die zwei Runden mit über 130 Höhenmetern mühelos und konnte im Ziel über „Manni’s Hill“ nur lachen: „Das war ganz locker zu laufen“. Auf die Plätze zwei und drei liefen Anita Poetter und Charlotte Mühle (SV Aktiv Bad Westernkotten).
Beim Burgbühnenlauf über fünf Kilometer hatten Sebastian Fischer (TV Friesen Telgte) mit 17:57 Minuten und Pia Gerke (LV Oelde) mit 24:08 Minuten die Nase vorn.

Start Pflaumenlauf BurgbühnenlaufDer Start des Burgbühnen- und Pflaumenlaufes

„Unser Motto „Einfach kann jeder!“ haben wir im wahrsten Sinne eiskalt zu spüren bekommen. Ich kann mich nicht an eine unserer Veranstaltungen erinnern, bei der wir solche Bedingungen gehabt haben“, bemerkte Organisator Sven Kalläne am Ende des Tages.